- SE (Somatic Experiencing nach Dr. Peter Levine) ist eine körperorientierte Behandlung zur Auflösung von Posttraumatischen Belastungsreaktionen (PTBS). Mit SE wird das traumatische Ereignis körperlich und geistig „neu verhandelt“. Dabei ist nicht das Ereignis selbst entscheidend, sondern die Reaktionsweise des Nervensystems, d.h. wie die physiologischen Regulationskräfte des Nervensystems mit der Bedrohung fertig geworden sind. Mit SE ist es möglich, ohne Inhalt oder Erinnerung zu arbeiten, wenn das Ereignis emotional zu belastend erscheint.
- NARM (Neuroaffektives Beziehungsmodell nach Laurence Heller) ist besonders für die Heilung von Entwicklungstraumata geeignet. NARM ist eine auf somatischen Grundlagen basierende Psychotherapie, die Klienten dabei unterstützt, dysfunktionale Verhaltensmuster und Anteile wahrzunehmen, ohne das diese zum Hauptthema der Therapie werden. Das Verfahren setzt den Fokus auf unsere Stärken, Fähigkeiten und Resilienz und setzt an der Regulierung des Nervensystems an, so dass sich bei KlientInnen das Gefühl einstellt, nicht mehr länger Opfer der eigenen Geschichte zu sein.
- BSP (Brainspotting nach David Grand) ist ein relativ neues, sehr effektives körper- und beziehungsorientiertes Traumatherapie-Verfahren. Es erweist sich nicht nur zur Bearbeitung traumatischer Erfahrungen als äußerst wirkungsvolle Methode. Ein breites Spektrum an Beschwerde- und Störungsbildern lässt sich mit diesem Ansatz günstig beeinflussen. Ein bedeutsamer positiver Aspekt des BSP zeigt sich auch im stark reduzierten Risiko für indirekte Traumatisierungen der Therapierenden. Es dominiert die – im Rahmen einer schützenden, stabilisierenden therapeutischen Beziehung vollzogene – Prozessaktivierung, – veränderung und – regulation. Traumatische Inhalte müssen nicht zwingend dezidiert ausformuliert werden.
- EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) – Im Rahmen einer EMDR-Behandlung werden durch bilaterale Stimulation beide Hirnhälften hinsichtlich des Ereignisses aktiviert und synchronisiert. Dadurch werden sie in den Zustand gebracht, der vorher durch das Erleben des Traumas nicht erreicht werden konnte.
- Teile-Arbeit/ Ego-States – Die Ego-State-Therapie basiert auf der Theorie, dass die Persönlichkeit aus verschiedenen Ich-Anteilen (Ego States) besteht. Diese Anteile sind umgrenzte und beschreibbare ‚Unter-Persönlichkeiten’ wie z. B. das innere Kind. Die Ego-State-Therapie berücksichtigt psychoanalytische Theorien und Erkenntnisse aus der Behandlung dissoziativer Störungen.
- KVT (Kognitive Verhaltenstherapie) – Die Kognitive Verhaltenstherapie ist eher problemorientiert. Es geht darum, an konkreten aktuellen Problemen zu arbeiten und Lösungen für sie zu finden. Sie stellt die aktive Veränderung des Wahrnehmungsprozesses in den Vordergrund, weil in letzter Instanz nicht die objektive Realität, sondern die subjektive Sicht des Betrachters über sein Verhalten entscheidet.
Die oben genannten Methoden werden von Stabilisierungsmaßnahmen mit Hilfe von SE und SOMA-Embodiment (Körpertherapie nach Sonia Gomes) begleitet. SOMA ist insbesondere für die frühkindliche Phase geeignet. Durch direkte Berührungen wird ein Containment mit der Hand auf Schultern und Rücken oder mit Hilfe von Sandsäckchen hergestellt. Dann erfolgt der weitere Aufbau durch das ‚Erlernen’ des Spürens des Körpers und Erfühlen der eigenen Emotionen, um den dissoziativen Zuständen entgegenzuwirken. Damit geht der Umgang der Bewältigung des Alltags und von Stresszuständen sowie die Betrachtung des Kontakts zu sich und der Beziehungen zu anderen einher, wo die Themen Vertrauensaufbau, Grenzen ziehen und halten sowie ‚NEIN-sagen’ können, zum Tragen kommen.
Das Erlernen von Selbstregulation, um mit den Ereignissen von damals besser umgehen zu können. Einer der Therapieziele für meine KlientInnen ist häufig, Wünsche und berechtigte Forderungen ohne Ängste äußern zu können und mehr Vertrauen in andere Menschen zu entwickeln. Dazu (wieder) die Verantwortung für sich und sein Leben zu übernehmen und den eigenen Wert wahrzunehmen. Zu lernen, die eigenen Grenzen zu spüren, zu setzen und zu halten, so dass andere die Grenzen nicht mehr permanent missachten und bzw. überschreiten. Dazu gehört Psychoedukation (Erläuterung der Zusammenhänge wie z. B. Kausalität von Ursache und Wirkung), Ressourcenaktivierung und –aufbau, Förderung der Resilienz (eigene Widerstandskraft), die Stärkung des eigenen ICHs, positive Veränderung von destruktiven Gedanken und Gefühlen, Aufbau von Selbstschutz, Stressbewältigungsverfahren, um die physiologische Erregung zu reduzieren, Identifikation und Modifikation der Auslöser (Trigger), Erlernen der Selbstfürsorge, Integration, Rückfallprophylaxe.
Auf dieser Basis können alte Verletzungen wieder in Lebensgeschichte integriert und Betroffene Heilung finden.